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Naturkatastrophe – Nachtrag

Aktualisiert: 11. Okt. 2018



Naturkatastrophe – Nachtrag

Anfang November 2010:

In unserer Mitteilung vom 28. Oktober 2010 hatten wir Ihnen bereits über die jüngsten Naturkatastrophen in Indonesien berichtet.

Leider können wir noch immer keine Entwarnung geben. Wie Sie vielleicht den Medien entnehmen konnten, ist der Vulkan Merapi noch immer aktiv. Er schleudert weiterhin jeden Tag Gesteinsbrocken, pumpt mit einer ungeheuren Wucht glühend heißen Ascheregen und setzt Lavaströme frei, die sämtliches Leben zerstören. Wolken glühender Asche wälzen sich die Hänge hinunter. Viele der Opfer wurden im Schlaf überrascht.

Es soll der schwerste Ausbruch seit 100 Jahren sein, wie Geologen berichten. Ich bin täglich mit Indonesien in Verbindung und verfolge die brenzlige Situation. Zunächst waren die umliegenden Dörfer des Merapi betroffen, mittlerweile werden bereits einige der nördlichen Gebiete der Stadt Yogyakarta evakuiert. Nach Medien-berichten forderte der Vulkan bisher 120 Todesopfer, wobei noch weitere vermutet werden, da manche Gebiete aufgrund der noch immer glühenden und brennenden Erde nicht zugänglich sind. Mehr als 150.000 Menschen wurden evakuiert und haben inzwischen Zuflucht in Notunterkünften oder bei Angehörigen gesucht.

Noch vor ein paar Tagen konnte ich Ihnen Entwarnung geben für die von uns betreute Region in Central Java. Und nun muß ich Ihnen leider mitteilen, dass nach meinen neuesten Erkenntnissen auch ein Ascheregen über unsere Region um Banyumas niederfällt. Dieser Ascheregen ist verbunden mit zum Teil stechendem Geruch. Ich hatte gestern die Information erhalten, dass viele der Bewohner von Banyumas, Binangun und Purwokerto sich nur noch mit Mundmasken auf die Straßen begeben. Selbst in den Büros, so sagte mir meine Bekannte, wird dieser Mundschutz getragen. Ein gefährlicher Nebel liegt in der Luft. Die Behörden sind aktiv und verteilen Mundmasken an die Bevölkerung. Viel mehr kann man leider nicht machen. Es handelt sich um Naturkatastrophen und man kann nur einwirken und die Menschen bei Ascheregen auffordern in den Häusern zu bleiben und die Atemorgane zu schützen.

Letzte Nacht hat zumindest ein „normaler“ Regen eingesetzt und alle hoffen, dass damit die Luft sauberer und frischer wird. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Tage verlaufen werden und wie sich die Situation des Feuerberges weiterentwickelt. Vorgestern gab es Gerüchte, dass der Gunung Slamet, ein Vulkan, der sich direkt in unserem Gebiet von Banyumas befindet, durch die Eruptionen des Merapi und durch kleinere Erdbeben ebenfalls zum Ausbruch kommen könnte. Niemand wußte zunächst, wie der erste Ascheregen einzuschätzen ist und von welchem Vulkan er kommt. Doch noch ist der Mount Slamet ruhig. Hoffen wir sehr, dass dies so Gunung Merapi bleibt, denn sonst wäre das Umland dermaßen betroffen und unsere Kinder und alle Bewohner von Banyumas gefährdet. Wir fühlen mit den Menschen vor Ort in Indonesien, die unbeschreibbares Leid erfahren mußten und wir hoffen darauf, dass der Merapi bald wieder schläft und der Slamet nicht erwacht.

In der heutigen Ausgabe des SonntagsWochenBlatt haben wir die Bevölkerung über die aktuelle Lage informiert und um Unterstützung für unseren Soforthilfe-Fonds für Katastrophenfälle gebeten, da im Ernstfall dringend Wasser, Nahrung, Decken, Kleidung, Medizin gebraucht werden.



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