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Das Buch als Kurztrip:

 

Vorwort


…….Viele Reisen als Rucksacktourist bescherten mir unvergessliche Erlebnisse und hinterließen emotionale Eindrücke. Ich wählte einen Weg abseits der ausgetretenen Pfade, lebte bei einheimischen Familien und nahm am wirklichen Leben teil. Indonesien – dazu gibt dieses Buch Antworten, hinterfragt und lässt genügend Luft zum selber Denken und Besinnen…….

Gastwort von Reiner Meutsch

……Ich habe selbst das Strahlen in den Augen der Kinder in Banyumas erlebt, die stolz und unendlich dankbar und glücklich waren, dass man ihnen geholfen hat. Das hat mich sehr berührt……

1. Meine erste Berührung mit Indonesien


…… Wir schreiben das Jahr 2000. An der Jalan Thamrin (Jalan bedeutet Straße) reihen sich Hochhäuser, Hotels und Bürogebäude aneinander. Nur einen Straßenzug weiter stehen Lehmhütten, Holzbaracken und Notunterkünfte. Dazwischen Abfall, in dem die Menschen mit den Händen nach Verwertbarem wühlen. Ein offen liegender, stinkender Abwasserkanal gibt dem Bild noch einen abschließenden Rahmen. Lastkraftwagen und Busse verpesten mit dicken, schwarzen Abgaswolken die Luft. Die rasante Entwicklung ist hier längst an ihre Grenzen gestoßen. Jahrelang gab es keine Stadtplanung. Busse und Züge sind überfüllt, selbst auf dem Dach der Züge sitzen Menschen. Auch hier in der Hauptstadt gibt es Wassermangel und ungleiche Verteilung. Die Armen säubern ihre Wäsche in Kanälen, in die auch Fäkalien geleitet werden. Diese Wasserläufe dienen auch für das tägliche Bad. Krankheiten sind somit programmiert. Was werden wohl die nächsten Tage bringen? – denke ich noch so bei mir. Letztendlich gibt es nur eine Antwort: Ich muss es angehen…….

2. Land und Leute


……Indonesien ist Steinzeit und technisches Zeitalter zugleich, ein Kontinent der Inseln, eine asiatischpazifische Region, Schnittpunkt zwischen Pazifischem und Indischem Ozean, zwischen asiatischem Festland und Australien, ein bunter Mix aus Tradition und Moderne. Und: Indonesien bewahrt seine Identität!……

3. Reisebericht 2006


…….Ein Highlight dieser Reise wurde die Besteigung des Vulkans Merapi. Es ist kurz vor fünf Uhr. Noch umfängt uns die kühle Nacht. Alle paar Meter werfen Laternen einen fahlen Schein auf den schmalen und steinigen Weg. Wir sind froh, dass wir unsere Stirnlampen dabei haben. Doch all das gibt nichts von der Umgebung preis…noch nicht. Stellenweise geht es nur langsam vorwärts. Dann ist es endlich geschafft und wir hinterlassen unseren Fußabdruck! Der Gunung Merapi erhebt sich in Zentraljava mit einer Höhe von 2.914 Meter und wird als Hochrisikovulkan eingestuft. Nur vier Monate nach seinem Ausbruch stehe ich jetzt auf der nunmehr erkalteten Lava und sehe das Ausmaß der Zerstörung. Einhergegangen mit dem Vulkanausbruch war ein Erdbeben der Stufe 6,3. Der Anblick, der gesamte Moment ist atemberaubend. Atemberaubend in der Form von Ergriffenheit. Es herrscht eine ehrfurchtsvolle Stille……

4. Kinder – unsere Zukunft


……Es ist immer wieder ein imposanter Moment, wenn ich unseren Kindergarten und die Schulen besuche. Die Augen der Kinder leuchten und die Lehrer und Erzieher begrüßen einen freudestrahlend und dankbar. Die Herzlichkeit zeichnet die Menschen hier aus. Gänsehaut trotz Tropenhitze…..

5. Reisebericht 2009


…..Irgendwann kommt dann mal der Punkt, wo auch ein Wort auftaucht, das schon manchen vom Weg der Reise abgebracht und Träume zerstört hat: `Angst`. Das kann Angst sein, in Form von: Was mache ich, wenn ich unterwegs krank werde? Was, wenn ich meinen Anschlussflug verpasse? Welchen Gefahren bin ich ausgesetzt? Bei mir persönlich war es bisher immer so, dass ich bei meinen Reisen nach Indonesien allein unterwegs war. Das kann gut sein, aber es gibt auch negative Seiten. So zum Beispiel, was wäre, wenn ich richtig krank werde oder bei meinen Individualtouren an die falschen Leute gerate? Die Angst kann jede Idee, jede Reise zunichte machen und man sollte sie auch nicht unterschätzen. Wichtig ist, dieses Angstgefühl wahrzunehmen, sich aber nicht davon abhängig machen. Eine gesunde Angst kann, und das ist bewiesen, uns in mancher Situation ein treuer und hilfreicher Begleiter und Beschützer sein. Doch zu jeder Reise, jeder Unternehmung gehört auch ein gewisses Maß an Vertrauen, Zuversicht und Pioniergeist. Eine Reise zeigt einem auch seine Grenzen auf, bringt Lebenserfahrung und gibt einem auch neuen und frischen Elan für das Leben……

6. Helfen – aber wie?


…….Wir sollten uns immer mal wieder darauf besinnen, welches Glück wir doch haben, dass es uns in unserem Land an nichts mangelt. In vielen Teilen der Erde leben die Menschen in Armut und Entbehrung, sind von Hunger gezeichnet und von Naturkatastrophen betroffen. Seien wir dankbar. Seien wir hilfsbereit zu diesen Menschen, damit jeder das Glück, auf dieser Erde zu leben, auch wirklich genießen kann. Ein jeder sollte sich Gedanken machen und für sich entscheiden, ob und wie er bzw. sie helfen möchte. Es kann jeder! Engagement kann man jedoch niemandem vorschreiben. Jeder sollte überzeugt sein und dementsprechend handeln. Viele Menschen gehen mit einem guten Beispiel voran. Das sollte den Elan der Mitmenschen wecken. Es kann nicht falsch sein, benachteiligten Menschen zu helfen. Die Welt kann nur besser werden durch ein Miteinander und Füreinander. Und eines kann ich aus eigener Überzeugung sagen: für das, was man `investiert`, den Einsatz, das Engagement, bekommt man etwas Unbezahlbares zurück, nämlich Glück, Dank und Zufriedenheit………

7. Reisebericht 2010


………Gegen 9:00 Uhr sitzen wir im Auto nach Cilacap. Dort werden wir bereits von Nurie und Annie erwartet, zwei sehr nette Mädels, die ich auch schon seit Jahren kenne. Sie möchten uns zunächst ihren Familien vorstellen, uns den Ort Cilacap zeigen und anschließend zum Flugplatz begleiten. Vorab muss ich jedoch noch mit Nurie klären, dass wir, falls unser Besuch viel Gepäck hat, noch ein Fahrzeug benötigen. Und es bestätigt sich, wie jedes Mal – alles ist möglich. Die Bäckerei Larissa (die heißt wirklich so), in der auch schon Nurie und Hardy gearbeitet haben, stellt einen Lieferwagen auf Abruf zur Verfügung. Wieder etwas geregelt… Da wir alle noch Zeit haben, fahren wir hinunter zum Hafen und sehen den Fischern zu, die gerade wieder vom Meer hereinkommen. Es dauert nicht lange und mein Handy klingelt erneut. Es ist Reiner. Er ist bereits wieder in der Luft und wird in etwa einer dreiviertel Stunde landen. Also auf zum Flugplatz. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ein Tower, in dem kein Mensch sitzt, eine Ankunftshalle ohne Personal, aber ein Büro und sogar jemand, mit dem man reden kann. Doch niemand hier weiß etwas von der Landung eines deutschen Flugzeuges. „Heute kommt kein Flugzeug mehr“…höre ich auf meine Frage. Was nun?…….

8. Glück macht glücklich


……Man wird entspannter, wenn man auf Reisen geht. Die Glücksgefühle, die Erlebnisse und Eindrücke kann man durch nichts anderes ersetzen. Ein wunderbarer Moment ist auch immer dann, wenn wir die Familien besuchen, deren Kinder von Paten unterstützt werden. Selbst in der ärmsten Hütte wird uns ein Tee serviert und Gebäck angeboten. Wir sind immer willkommen und ich verspüre eine große Dankbarkeit seitens der Menschen. Diese Menschlichkeit ist ansteckend und macht einfach glücklich. Und wenn ich dann sehe, dass unsere Hilfe wirklich ankommt und hilft, dann weiß ich, dass das, was wir machen, richtig ist………

9. Lernen von den Armen


……..Eine typische Szene in Indonesien: Von Weitem sehe ich schon die Kinder aus der Nachbarschaft in der kleinen Gasse herumtollen, höre Lachen und verspüre Glück. Die Kinder lassen sich nicht ablenken von vorbeiziehenden Händlern und beachten weder Fußgänger noch Hühner, die wild gackernd durcheinanderlaufen. Erst als Hardy und ich auf seiner alten Vespa zum Haus einbiegen, horchen sie auf und bilden ein Spalier. Leuchtende Kinderaugen strahlen uns entgegen. Wenn diese Kinder spielen, dann sind sie in ihr Spiel vertieft. Ihnen ist nie langweilig, ständig erfinden sie neue Spiele. Dabei geht es natürlich auch mal laut und übermütig zu. Es sind halt Kinder. Doch keiner aus der Nachbarschaft ruft gleich „Ruhe!“ oder verweist sie der Straße. Nirgendwo stehen Hinweisschilder mit „Ballspielen verboten!“ oder „Eltern haften für ihre Kinder!“ und auch nicht „Betreten verboten!“. Nein, so etwas gibt es hier nicht. Das sind eher Symbole der `fortschrittlichen` Welt. Diese Kinder spielen frei und unvoreingenommen und sie spielen draußen und mit ihren Freunden. Sie sitzen nicht in ihrem Zimmer und sind mit Freunden nur noch über die Neuen Medien verbunden. Nein, diese Kinder sind einfach Kinder und sie genießen es. Es gibt keinen `Besten`, keinen `Sieger`, dafür gibt es ein `Miteinander`. Und diese Eigenschaft zeigt sich auch in ihrem späteren Erwachsenenleben. Fürsorge, Hilfe und Achtung zeichnen diese Menschen aus………

10. Reisebericht 2011


…….. Als ich die Ausgangshalle des Flughafens betrete, kommen gefühlt tausend Taxifahrer auf mich zu. Doch ich werde, da mich dieses Mal niemand abholen konnte, wieder den DAMRI-Bus nehmen. Die Taxis sind vielleicht etwas schneller, doch der Bus ist sicher und auch deutlich preiswerter. So kostet mich die über einstündige Fahrt vom Flughafen zum Bahnhof Gambir gerade einmal 1,65 Euro. Beim Verlassen des klimatisierten Flughafengebäudes schlagen mir zunächst eine enorme Hitze und Feuchtigkeit entgegen. Der Schweiß läuft, zumal ich ja auch schwer bepackt bin mit meinem Koffer (28 kg) und einem Rucksack (12 kg). Zum Glück kommt der Bus auch sofort und es geht mitten durch Jakarta. Jedoch geht es teilweise nur schleppend voran. Man darf dabei nicht vergessen, dass in Jakarta etwa 10 Millionen Menschen leben. Die Straßen sind vollgestopft mit Autos, unzähligen Mopeds, Fahrradfahrern und dazwischen auch noch Menschen, die in aller Seelenruhe einen Essensstand auf Rädern durch das Gewusel ziehen. Für uns Europäer gibt es dafür nur einen Ausdruck: Chaos!……..

11. Was läuft hier schief?


……..Ich selbst war vor einiger Zeit in der Region Yogjakarta, in Zentraljava, und besuchte mit indonesischen Freunden ein Dorf. Schon von Weitem hörte man den Dieselmotor einer Pumpe holprig laufen. Die Wasserpumpe war ein Geschenk, eine Spende, einer amerikanischen Entwicklungshilfeorganisation. Die Pumpe lief unrund, schon viel zu lange und wurde auch nicht ausreichend gekühlt, geschweige denn gewartet. Die Organisation hatte das Programm eingestellt. Es war aus meiner Sicht schade und unklug. Durch meinen Kopf schossen die Gedanken: Über kurz oder lang, eher bald, wird die Pumpe ihren Geist aufgeben und alles wird so sein, wie es vorher einmal war. Die Unterstützung war nur sporadisch und ohne Zukunftsplan umgesetzt. Da stelle ich mir noch heute die Frage, warum diese so notwendige Hilfe als Entwicklungshilfe deklariert wird. Diese Art der Hilfe bringt leider nicht wirklich etwas für die betroffene Bevölkerung. Andere Fälle von Planlosigkeit und Spendengeldverschwendung gibt es weltweit……..

12. Reisebericht 2012


……..Durian: Südostasien kennt eine Frucht, welche am Zibetkatzenbaum wächst. Man beschreibt sie auch gern als `Königin aller tropischen Früchte`. Allein schon der Genuss dieser Frucht, so schrieb einmal ein Professor, sei eine Reise nach Südostasien wert. Eine Autorin (leider kenne ich nicht mehr den Namen) versuchte mit folgender facettenreicher Beschreibung, den außergewöhnlichen Geschmack der Durian zu treffen: „Das Fruchtfleisch schmeckt wie ein butterähnlicher Vanillepudding, begleitet von einem Mandelgeschmack, einem Hauch von Frischkäse, Zwiebelsoße und braunem Sherry“. Der starke Geruch – wenn nicht Gestank – des Fleisches, stellt die Negativseite der paradiesischen Frucht dar und ist eine Herausforderung für die Nase. Eine Durian riecht schlicht penetrant, nach faulen Eiern oder altem, leicht vergammeltem Käse. Aus diesem Grund besteht in Südostasien für öffentliche Gebäude und Hotels häufig ein Mitnahme- und Verzehrverbot für diese Frucht und fast alle Fluglinien in Südostasien haben ein Beförderungsverbot. Die Frucht lässt sich am ehesten noch mit einer Riesen-Kastanie vergleichen. Sie hat eine länglich ovale Form und ist in ihren Standardmaßen etwa 25 cm lang und 2 kg schwer. Sie ist über und über mit dicken Dornen bedeckt. Die Frucht ist für den Unerfahrenen schwer zu öffnen. Hat man sie aber geöffnet, so entdeckt man fünf Segmente, die jeweils Fruchtfleisch und bis zu fünf Kerne einschließen. Das gelbe dicke cremige Fruchtfleisch macht nur etwa 15-20 Prozent des Gesamtgewichtes aus und besitzt einen hohen Nährwert. Der Mineral- und Vitamin C-Gehalt ist sehr hoch. Eine spannende, außergewöhnliche Frucht………

13. Charity als Geschäft mit dem Guten


……..Als in dem afrikanischen Staat Sierra Leone noch die letzten Rebellen wüteten und mordeten und die Mehrheit der einheimischen Bevölkerung in Angst und Schrecken, Not und Elend lebte, konnten die Gesandten großer humanitärer Organisationen in der Hauptstadt Freetown bereits wieder auf den frisch gemähten Greens ihre Golfbälle schlagen. Bei einem Empfang von Vertretern der großen Organisationen wurde aufgetafelt, dass sich die Tische bogen. Ein Menü für circa 15 Euro. Das war in etwa der halbe Monatslohn für einen Einheimischen. Leider werden auch oftmals die Einheimischen, die also, die ihr Land am Besten kennen, gar nicht mit in die Hilfsbewegung einbezogen. Sie stehen nur als verpflichtete Dolmetscher oder Chauffeure am Rande. Das ist bei den kleineren Organisationen, und damit spreche ich auch von unserem Kinderhilfeverein, ganz anders. Wir arbeiten eng zusammen mit Locals, also den Einheimischen. Diese ansässigen Bewohner kennen nicht nur ihr Land viel besser als wir, sie können uns auch in die Kultur einführen, um Fehler und Fettnäpfchen zu vermeiden und sie kennen am besten die Nöte und den Bedarf………

14. Reisebericht 2013


……..Apropos ESSEN… Essen und Trinken dienen in Indonesien nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern werden vielfach auch zelebriert und sind nicht an Zeiten gebunden. Man isst, wenn man Appetit und/oder Hunger hat. Es gibt keine geregelten Essenszeiten, wie wir es hierzulande eigentlich kennen. Es wird immer mal wieder etwas gegessen, sei es auch nur eine Nudelsuppe oder Reis in Bananenblättern, die ein Straßenimbiss anbietet oder auch von einem der vielen Verkäufer, der durch die Straßen zieht und eine kleine Garküche, die auf einem Fahrrad montiert ist und aus nicht viel mehr als einem Gaskocher und einem Wok besteht. Dabei schellt er mit einer Glocke und ruft laut sein Tagesangebot aus. Wer vom Duft der Speisen angezogen wird, der sagt nur rasch Bescheid, wie viele Portionen benötigt werden und wo er wohnt. Schon kurz darauf wird das Essen im Haus serviert auf eigens mitgebrachten Keramik-Schalen. Während sich die Hausbewohner stärken, wartet der Straßen-Koch ruhig und geduldig im Schatten vor dem Haus auf die Rückgabe seines Geschirrs, bis er dann weiter ziehen kann, zum nächsten Kunden, und die Glocke schellen lässt. Fast Food einmal ganz anders………

15. Hier kommt Hilfe an


……..Und das ist sehr wichtig: Auch ohne Geld- und Sachleistungen kann man etwas bewirken, nämlich schon durch Anwesenheit, durch Anhören der Belange und das Verstehen der Situation, durch Kontakt und sich Zeit nehmen, durch Freundschaft und durch ein Lächeln kann man Hoffnung schenken. Und Hoffnung ist der Beginn einer Besserung. Hoffnung zu schenken bedeutet auch zu zeigen, dass die Menschen nicht allein gelassen werden. Und Hoffnung bedeutet im Idealfall Zukunft. Unser Kinderhilfeverein ist von Anfang an ununterbrochen vor Ort in der Region Banyumas. Auch das ist ein Zeichen für die Bewohner, ein Zeichen für Stetigkeit, Achtung, Unterstützung und Hoffnung………

16. Reisebericht 2014


……..Dieses weitläufige Gebiet ist unglaublich…welch eine geniale Baukunst, welch phänomenale Tempel und Statuen. Das Erbe von Angkor, der einstigen Königsstadt des Khmer-Reiches mit seinen geheimnisvollen Stätten, der grandiosen Kultur und der wertvollen Kunstschätze, ist bedeutend und prägend. Angkor Wat ist das herausragende nationale Symbol. Es repräsentiert die Khmerkultur längst vergangener Zeiten. Für das Volk Kambodschas ist Angkor die Mitte, das Zentrum des Landes. Es widerspiegelt Geschichte, Kultur und Religion. Die Menschen sind stolz darauf. Und die Region lebt davon, denn viele Touristen besuchen die Tempelstadt. Vom 9. bis zum 14. Jahrhundert entstanden architektonische Meisterwerke. Die Tempelanlagen bilden den weltgrößten Sakralbau und zugleich die Seele Kambodschas. Zwei Tage bin ich hier und besichtige das Weltkulturgut von morgens bis abends. Dafür habe ich mir ein Fahrrad gemietet. Es ist ein Gänsehautgefühl, durch die Anlagen zu streifen, durch die Gebäude zu schreiten und die Steinwälle zu erklimmen. Ich radle mit meinem Drahtesel durch uralte, historische Stätten. Es sind kaum Touristengruppen da, das bedeutet Ruhe und Abgeschiedenheit. Nur ein paar buddhistische Mönche in ihren safranfarbenen Roben, denen ich begegne. Ich komme mir beinahe wie ein kleiner Entdecker vor – und zu entdecken gibt es hier genug. Überall die Berührung mit der Vergangenheit………

17. Unser Kinderhilfeverein


…….. Jetzt liegt es etwa 16 Jahre zurück, dass ich die `Hilfe für Indonesien` ins Leben gerufen habe. Insbesondere die Entscheidung, den gemeinnützigen Verein `Kinderhilfe Indonesien e.V.` zu gründen, war richtig und ein kleiner Meilenstein in meinem Leben. Eine Entscheidung, die maßgeblich durch meine erste Reise nach Indonesien im Jahr 2000 beeinflusst worden ist. Das eigene Erleben und Erfahren des täglichen Lebens…des realen Lebens, ohne rosarote Brille und abseits der Touristenpfade, prägten mich. Die Armut und die Zukunftsaussichten in den von mir besuchten Regionen in Indonesien, die nicht gerade rosig waren, gingen mir sehr zu Herzen.………

18. Kinderhilfe konkret


……..Wir sind immer wieder in Kontakt mit den Schulen, um individuelle Hilfe in Form von Patenschaften zu gewähren. So auch hier: Hardy und ich fahren aus dem Ort heraus, überqueren eine Brücke, über die ich schon unzählige Male gefahren bin. Mein Blick streift die Brüstung und den darunter liegenden Fluss. Gleich nach Überqueren der Brücke stoppt Hardy. Gemeinsam steigen wir die Stufen, die mehr oder minder behelfsmäßig angelegt wurden, über die begrünte Böschung hinab. Zwischen den Brückenpfeilern und dem Flussbett, auf einer trockenen Stelle, steht ein Verschlag aus Brettern, Planen, Blech und Bambus. Misstrauische Menschenaugen begutachten mich. Die Ärmsten der Armen leben hier in dieser `Unterwelt`. Hardy war bereits schon einmal hier, um den Kontakt zu knüpfen und so werden wir ohne größere Nachfragen von einer älteren Frau hereingebeten. Wir streifen natürlich auch hier, wie üblich, die Flip-Flops ab und betreten eine notdürftige Wohnung, wenn man es überhaupt so nennen kann. Das Tageslicht schimmert durch die glaslosen Fenster und ist das einzige Licht, das einen schwachen Blick auf das ärmliche Leben erlaubt. Auf dem Boden liegen ein paar geflickte Bambusmatten, die wohl als Bett dienen. Viel mehr gibt es hier nicht, außer noch etwas Kochgeschirr und einem orangefarbenen Gaskocher, der der einzige bunte Lichtblick ist. Ein kleines Mädchen mit großen schwarzen Augen und kessen Zöpfen betritt den Raum. Es ist Santie. Ihretwegen sind wir hier. Die Kleine ist acht Jahre alt und kam gerade von der Schule. Von ihrer Schule wussten wir von der Not der Familie, und dass die Eltern im Rückstand mit den Schulgebühren sind. Aus den Augen der Mutter kullern Tränen, als sie uns sagt, dass sie die Schulkosten ihrer Tochter nicht aufbringen kann. Tränen der Verzweiflung. Die Gesichtszüge der Frau hellen sich erst auf, als sie den Grund unseres Besuches erfährt. Wir nehmen Santie in unser Patenschaftsprojekt auf und übernehmen die Schulgebühren. Kind und Mutter liegen sich freudestrahlend in den Armen. Erneut fließen Tränen. Doch dieses Mal sind es Tränen des Glücks……

19. Ein Lächeln schenken


……..Lächeln setzt Glückshormone frei und macht froh. Man kann sich selbst ein Lächeln ins Gesicht zaubern, doch es macht noch mehr Freude, anderen ein Lächeln zu schenken. Auch das macht zufrieden und trägt zum eigenen Glück bei. Wer lächelt, vergisst, wenigstens für einen Moment, die Sorgen. Ein Lächeln verbindet Menschen. Ein Lächeln vermittelt zwischen Menschen. Ein Lächeln kann vieles sein. Es kann Zufriedenheit ausdrücken, Aufmerksamkeit, Achtung, Freude, Freundlichkeit, Zuversicht, Hoffnung und auch Miteinander. Alle diese Begriffe stehen für Glück. Mit meinem Engagement und durch viele fleißige Helfer unserer Kinderhilfe Indonesien können wir dieses Glück in die Hütten der Dorfbewohner bringen. Und wir können nicht nur, nein, wir machen es auch. Wenn Herzen sich öffnen, wird Nächstenliebe möglich und damit Glück ermöglicht. Wenn wir unsere Augen öffnen und mit eigenen Augen schauen, werden Liebe und Fürsorge geboren. Es ist immer ein nahegehender Moment, wenn wir ein Lächeln in das Gesicht der Kinder zaubern können, wir empfangen den Dank der Eltern und der Schulen. Das zeigt uns, dass unsere Hilfe genau richtig ist und das Lächeln der Kinder ist unser größter Dank………

Schlusswort


……..Ich hoffe, ich konnte Sie auf eine unterhaltsame Reise durch `meine Welt` mitnehmen und Ihnen spannende Berichte über meine Reisen aufzeigen. Ob es letztendlich ein gutes und interessantes Buch geworden ist, entscheiden Sie. Ich für meine Seite kann Ihnen berichten, dass ich emsig am Arbeiten war, viele Tage und Nächte recherchiert, meine Gedanken sortiert, zusammengetragen und aufgeschrieben habe, was mich beschäftigt, worüber ich nachdenke und wie ich empfinde. Mit meinem Buch möchte ich über die Hilfsprojekte der Kinderhilfe Indonesien berichten, über die Arbeit für die benachteiligten Kinder, über das Land Indonesien und die Menschen. Ich möchte Sie auch neugierig machen, auf ein entferntes, wunderschönes Land. Aber auch Kritik und Misswirtschaft sollen und müssen angesprochen werden, da hier wichtige Ressourcen verschwendet werden. Dieses Buch ist ein Bericht von gestern und heute, lässt jedoch sehr viel Platz für das Morgen. Und wie das Morgen sein kann und wird, liegt ganz in unseren Händen………

Dank


……..Ich danke den Menschen von Indonesien dafür, dass sie mich als `Fremdling` so herzlich aufgenommen haben. Ich danke allen, die dieses Buch gekauft haben. Durch ihre Unterstützung können wir weitere Kinderhilfsprojekte verwirklichen………

Bemerkungen von Dritten


…….Sang Dewi Putra aus Indonesien schrieb: “…when I see this photo then I just speechless, can’t say anything, but it’s so sweet, nice, touched my heart, so beautiful, u give something to kids with smile and your heart, u not stand but squat so he can see your face, eye to eye…ya little cry to see it and big terima kasih for your love and action to kids in my country, they still need help. :)  I love your action & friends for kids…..smile…. dear mike, I little bit cry to share about this, it’s true… Best regards and all the best for u and for your team…”……..

 

Sprichwörter und Zitate


……„Eine Reise ist wie ein Trunk aus der Quelle des Lebens.“ (Christian Friedr. Hebbel)……

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